Leider wird immer noch sehr häufig bei Holzhäuser der Brandschutz in Frage gestellt. Bedingt durch die Tatsache, dass Holz ein brennbarer Baustoff ist wird der Rückschluss gezogen, dass der Brandschutz nicht ausreichend sein kann im Vergleich zur Bauweise aus mineralischen Baustoffen. Die Aussage, dass Massivhäuser nicht brennen ist zwar korrekt, jedoch ist bewiesen, dass rund 95 % aller Brandopfer an einer Rauchvergiftung sterben1). Brennende Tapeten, Gardinen oder bereits schon wenige Gramm Schaumstoff von der Wohnzimmercoach reichen aus, um eine tödliche Rauchdosis zu erzeugen. Maßgeblich verantwortlich für die Brandopfer sind demnach die Rauchgase der brennenden Möblierung, Deko oder Heimtextilien und nicht die Baukonstruktion. Aus diesem Grund ist der Rauchmelder im privaten Wohnbereich das vorbeugende Brandschutzmittel und unerlässlich zum Schutz in Schlaf- und Aufenthaltsräumen.
Die Landesbauordnung fordert an den eingesetzten Baustoffen und Bauteile wie zum Beispiel den tragenden Wänden, der Außenwandbekleidung, den Decken und den Trennwänden zwischen Nutzungseinheiten abhängig von der Gebäudeklasse bestimmte Brandschutzmittel. Die SchwörerHaus Außenwand entspricht hierbei der Feuerwiderstandsklasse REI60 und wurde nach der europäisch geltenden Norm DIN EN 13501 klassifiziert. Der geprüfte Wandaufbau ist im Stande die Sicherung der Tragfähigkeit, den Raumabschluss gegen Brandüberschlag und die Wärmedämmung unter Brandeinwirkung für 90 Minuten zu gewährleisten. Durch den Einsatz der standardmäßig eingesetzten Baustoffe wie zum Beispiel der schwer entflammbaren zementgebundenen Massivbaustoffplatte als Wandbeplankung oder einer Wärmedämmung mit einem Schmelzpunkt von über 1000°C kann diese hohe Feuerwiderstandsklasse erreicht werden.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass sich durch den vorbeugenden Brandschutz mit technischen und baulichen Maßnahmen wie zum Beispiel Rauchmelder und der Einsatz von geprüften Bauteilkonstruktionen mit entsprechenden Feuerwiderstandsklassen der Brandschutz für Einfamilienhäuser, Doppelhäuser oder Mehrfamilienhäuser mit Holzbaukonstruktionen realisieren lässt. Zahlreich gebaute Praxisbeispiele zeigen bereits jetzt schon, dass sich die Bauweise auch im mehrgeschossigen Holzbau nicht mehr verstecken muss. Moderne Bauteilkonstruktionen mit brandschutztechnischen wirksamen Bekleidung zur Kapselung des Holzständerwerks und unter Beachtung von konstruktiven Randbedingungen lassen bereits schon jetzt eine Bauweise bis zur Gebäudeklasse 4 zu.
1) Quelle: Stiftung Warentest; 11/2002 „Rechtzeitig Aufwachen“