… ein Muss für jedes Energiesparhaus.
Sehr oft wird in der Praxis das Wort Luftdichtheit in einem falschen Zusammenhang verwendet und mit den Begriffen wie Winddichtheit oder Dampfdiffusionsschutz verwechselt.
Diese Begriffe regeln völlig unterschiedliche Anforderungen an die Gebäudehülle und sind deshalb stets separat zu betrachten. So gibt es zum Beispiel für die Luftdichtheit eines Gebäudes eigene technische Regelwerke und Normen, welche Anforderungen und Ausführungsempfehlungen an die Herstellung der wind- und luftdichten Gebäudehülle stellen, und darüber hinaus regeln, wie die Luftdichtheit eines Gebäudes zu prüfen ist.
Was bedeutet aber nun genau Luftdichtheit und warum ist diese Eigenschaft für ein beheiztes und bewohntes Gebäude von so großer Bedeutung?!
Der Begriff Luftdichtheit beschreibt zunächst nur die Eigenschaft eines Baustoffes/Bauteils oder der Gebäudehülle, in welchem Maße diese mit Luft durchströmt werden können.
Überträgt man diese Eigenschaft unter Berücksichtigung der bauphysikalischen Aspekte auf die Umfassungsbauteile der Gebäudehülle wie zum Beispiel Außenwand, Dach oder Kellerdecke und auch an die Anschlusspunkte, so müssen diese dauerhaft luftdicht ausgeführt werden, sodass primär der Austausch von feuchter warmer Raumluft mit der kalten Außenluft verhindert wird.
Durch die dichte Gebäudehülle wird insgesamt wesentlich weniger Energie zur Beheizung der Gebäudefläche benötigt. Das bedeutet, dass aufgrund der heutigen hochwärmegedämmten Bauweise Wärmeverluste durch (Fenster-)Lüften im Verhältnis stärker ins Gewicht fallen als früher, und damit einen nicht zu unterschätzenden Anteil im Heizwärmebedarf darstellen.
Um diese Verluste so gering wie möglich zu halten ist der Einsatz einer mechanisch geregelten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in hoch wärmegedämmten Häuser eigentlich unumgänglich.
Die Luftdichtheit eines Gebäudes gewährleistet aber auch noch weitere entscheidende Punkte, welche im folgenden kurz erläutert werden:
- Funktionskriterium für die mechanische Lüftungsanlage (aufgrund der ausbalancierten Zu- und Abluftströme würden Leckagen in der Gebäudehülle die korrekte Funktion der Lüftungsanlage erheblich beeinträchtigen)
- hohe thermische Behaglichkeit (keine Zugerscheinungen)
- Sicherstellung des Bauschalldämm-Maß (eine wind- und luftdicht ausgeführte Gebäudehülle sichert die geprüfte Eigenschaft der einzelnen Bauteile hinsichtlich der Luftschalldämmung vor Außenlärm)
- Verhinderung des Eintrags von Luftschadstoffen
Im nächsten Beitrag wird berichtet wie dies geprüft bzw. gemessen werden kann.