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Kaminofen, Kachelofen und Schwedenofen: Eine Übersicht

Welcher Ofen passt zu Ihrem Haus?

Ofen-Wohnzimmer

Bei kalten Wintertagen einfach mal „Wohnen“ und das bei einer heimeligen Kaminwärme – wer mag das nicht. Ein toller Nebeneffekt zur kuschligen Wärme: Man spart mit einem Kaminofen außerdem wertvolle Energie. Doch auch wie bei anderen Ausstattungsobjekten, gibt es auch von Öfen einige Möglichkeiten. Klassisch, Modern, integriert oder freistehend, Schwedenofen oder Kachelofen? Was ist Ihr Favorit und welcher Ofen passt zu Ihrem Haus?

Genau das sind die beiden Kernfragen, wenn es um die Wahl des richtigen Kaminofens geht. Wie sieht der Wunschkamin aus und welche technischen Eigenschaften sind zu berücksichtigen? Wie wird der Ofen genutzt? Was für einen Schornstein ist gewünscht und möglich? Wir haben die verschiedenen Möglichkeiten etwas näher betrachtet und zeigen Ihnen eine Übersicht.

Kaminofen, Schwedenofen und Kachelofen – Was ist der Unterschied

Ein Kaminofen wird auch Schwedenofen genannt und ist nicht fest eingebaut. Er steht vor oder neben dem Schornstein, wird an diesen mit einem Ofenrohr verbunden und ist für fossile oder biogene Brennstoffe. Das hat den Vorteil, dass er auch nachträglich noch montiert oder auch später mal gewechselt werden kann. Außerdem hat er eine geschlossene Brennkammer. In der Regel hat der Kaminofen eine Tür mit einem Fenster aus transparenter Glaskeramik. Dieses bis etwa 700 °C hitzeresistente Material gibt es seit den 1970er Jahren.

Einen mit Kacheln bzw. Fliesen verkleideter Ofen nennt man Kachelofen. Ein Kachelofen ist ein Heizofen, der zum Beheizen eines oder mehrerer Wohnräume geeignet ist. Er ist fest mit dem Haus verbunden und wird mit Holz oder Kohle befeuert. Aufgrund der gemauerten Struktur ist der Kachelofen nicht nur eine gemütliche Wärmequelle, sondern kann auch ein hübsches Wohnaccessoires sein. Der Kachelofen besitzt ein großes Wärmespeichervermögen und führt damit zu einer großen thermischen Trägheit. Dies hat zum Vorteil, dass die Wärme dem Raum viele Stunden zur Verfügung steht. Kann jedoch auch ein Nachteil sein, denn man muss relativ lange warten bis der Raum durch den Kachelofen gewärmt wird.

Welche Arten von Schornstein gibt es

Für die optische Frage etwas unwichtiger, jedoch für die technische umso bedeutender. Ein wesentlicher Bestandteil und die Voraussetzung eines Kaminofens ist ein Schornstein. Der sorgt für die Ableitung der Rauchgase des Ofens und für die notwendige Verbrennungszuluft.

Wir empfehlen die Verbrennungsluft von außen in den Brennraum zu führen. Dies kann über eine separate Zuluftöffnung oder über einen sogenannten LAF – Schornstein erfolgen. SchwörerHaus bietet folgende Möglichkeiten:

1.Beton-Fertigkamin
Dieser unterscheidet sich zusätzlich zur Art der Verbrennungszuluft. Ein LAF-Schornsteinsystem  (Luft-Abgas-Festbrennstoff-Schornstein) leitet die Rauchgase über den Schornsteinkopf ab und  führt den Sauerstoff über den Frischluftkanal zum Kaminofen. Alternativ erfolgt die Verbrennungszufuhr über das Kellergeschoss durch einen Wand- oder Deckendurchbruch.

2. Außenschornstein
Dieser hat den Vorteil, dass er kein Platz im Wohnraum in Anspruch nimmt, da er an der Außenwand sichtbar montiert wird. Optisch ist dies Geschmacksache, doch praktisch gesehen,  bringt es weitere Vorteile. Der Schornsteinfeger kann seine Reinigung und Prüfung außen durchführen und muss dafür nicht ins Haus. So bleibt der Schmutz draußen. Auch eine nachträgliche Montage ist problemlos machbar.

3. UniTherm-Classic

Ofen-Unitherm

Der UniTherm-Classic ist ein raumluftunabhängiger Kaminofen, der Ofen und Schornstein in einer  formschönen und funktionalen Einheit zusammenfasst. Das bedeutet, der Ofen ist im Schornstein  integriert und somit raumsparend. Der raumluftunabhängige Kaminofen wird vormontiert geliefert und per Kran in den Rohbau eingesetzt. Durch die kompakte Fertigteil-Bauweise benötigt der UniTherm-Classic nicht mehr Platz als ein gewöhnlicher Schornstein. Für alle Stückholzöfen, die im Wohnraum aufgestellt werden gilt aber, egal ob sie raumluftabhängig oder zertifiziert raumluftunabhängig sind, dass diese mit einer Unterdrucküberwachung verbunden werden.

Raumluftunabhängiger Kaminofen mit Unterdruckabsicherung

Die Aussage, dass man bei Nutzung einer kontrollierten Be- und Entlüftung auf eine Unterdruckabsicherung verzichten kann, wenn man einen zertifizierten „raumluftunabhängigen“ Kaminofen mit DIBt-Zulassung (Deutsches Institut für Bautechnik) kauft, ist schon längst überholt.

Bei der Nutzung einer kontrollierten Be- und Entlüftung wird frische Luft in Räume wie Wohnzimmer oder Schlafzimmer eingeblasen und aus anderen Räumen wie dem Bad oder der Küche abgesaugt. Durch das Absaugen kann es zu einem Unterdruck kommen, der beim Öffnen der Ofentür gefährliche Gase aus dem Brennraum in den Wohnraum zieht. Der gleiche Effekt kann auch von einer Dunstabzugshaube mit Abluft verursacht werden, daher empfehlen wir bei der Küchenplanung auf eine Umluftabzugshaube zu achten.

Um dies zu verhindern, muss ein raumluftunabhängiger Kaminofen in Kombination mit einem Unterdruckwächter installiert werden. Grundsätzlich kann jeder Schwedenofen oder Kachelofen „raumluftunabhängig“ betrieben werden. Aber was bedeutet „raumluftunabhängig“?

Raumluftunabhängige Kaminöfen verfügen über einen Anschluss-Stutzen für externe Verbrennungsluft. Das bedeutet, dass sie bei der Verbrennung nicht die Raumluft nutzen, sondern die Außenluft. Diese kommt entweder über das Kellergeschoss (Wand- und Deckendurchbruch vorsehen) oder über einen LAF-Schornstein (Luft-Abgas-Festbrennstoff-Schornstein).

Ein „raumluftunabhängiger“ Ofen allein genügt allerdings nicht, ein weiterer entscheidender Punkt ist der Unterdruckwächter. Dieser vergleicht, kurz gesagt, den Druck des Kaminabzugs mit dem Wohnraumdruck und deaktiviert bereits bei leichtem Raumunterdruck die Lüftungsanlage. Dadurch wird verhindert, dass der Unterdruck soweit ansteigen kann, dass beim Öffnen der Ofentür gefährliche Gase in den Raum gezogen werden.

Daher ist die beste Lösung, einen beliebigen, raumluftunabhängigen Ofen zu kaufen und diesen mit einem Unterdruckwächter zu ergänzen.

Falls Sie einen Kaminofen für Ihr Haus wünschen, sollte dieses Thema bereits frühzeitig zwischen dem Ofenbauer bzw. Lieferanten und Ihrem Architekten abgeklärt werden. Denn dann können alle Vorbereitungen wie Wand- bzw. Deckendurchbrüche und ein passender Schornstein direkt mit eingeplant werden.

Es ist außerdem empfehlenswert, den jeweiligen Kaminfegermeister vorab zu informieren, da dieser den Kaminofen später abnehmen muss, bevor dieser in Betrieb genommen werden darf.

Ich freue mich auf Ihre Meinungen oder Fragen.

154 KOMMENTARE
von Albrecht Schwarz
04. Mar 2011, 09:10
Hallo Merten,

es ist richtig, dass die meisten Kunden das Bedienteil der WGT in Wohn-Essbreich wünschen.
Hier macht die Frischluftheizung keinen Unterschied zu anderen Heizsystemen, d. h. die Fernbedienung mit Temperaturfühler kommt in der Regel in den so genannten Pilot- oder Führungsraum. Wie schon gesagt, in den meisten Häusern ist dies der Wohn-Essbereich.
Völlig recht haben Sie, dass der Fühler/Bedienteil nicht in unmittelbarer Nähe zum Kaminofen sein sollte, was sich ja meistens auch einrichten lässt. Steigt die Raumtemperatur z.B. durch den Kaminofen, über der eingestellten Solltemperatur an, schaltet die Wärmepumpe ab. Möglich ist auch, dass die Solltemperaturvorwahl entsprechend hoch gewählt wird. Anderseits kann es auch günstiger sein, z.B. in einem Raum per PTC zuzuheizen. Besteht in mehreren Räumen, die nicht vom Kaminofen profitieren, Wärmebedarf, sollte in der Tat die Solltemperatur am Bedienteil angehoben werden.

Wir empfehlen entweder einen Kaminofen mit Wassertasche, z.B. unseren Aqua Insert, oder bei reinen Luftgeräten eine Ofenleistung < 5 KW.
von Merten
27. Feb 2011, 18:05
Hallo Herr Böhm,
in den Schwörer Häusern, die ich bisher besichtigt habe war immer im Wohnzimmer die Steuereinheit der WärmeGewinn Technik. Ich vermute mal, dass auch der Temperaturfühler zur Steuerung der Wärmepumpe im Wohnzimmer ist und hier somit die Schalttemperaturen der Wärmepumpe bestimmt werden.
Wenn ich jetzt mein Wohnzimmer über den Kaminofen aufheize müsste sich doch die Wärmepumpe irgendwann abschalten. Die anderen Räume würden dann aber zwangsläufig nur noch mit den PTCs beheizt (sehr ineffizient). Wie lässt sich das lösen oder habe ich einfach einen Denkfehler gemacht?
Außerdem würde mich interessieren was für eine Leistung des Kaminofens Sie für das WärmeDirekt Haus empfehlen würden.
Gruß
Merten
von Max
07. Jan 2011, 09:12
Hallo Frank,

Dunstabzugshauben passen zwar nicht so ganz zum eigentlichen Thema dieses Threads aber das war auch bei uns vor kurzem Thema.
Wir bauen auch eine Umlufthaube ein und zwar von Siemens - ausgestattet mit einer Neuheit die Siemens "Cleanair" nennt. Das ganze soll laut Siemens 95 % der Gerüche im Vergleich zu einer Ablufthaube reduzieren, also nicht ganz so toll aber doch fast. Der Vorteil weniger Gerüche geht aber natürlich einher mit Kosten die einmal pro Jahr aufgewendet werden müssen um den Aktivkohlefilter zu wechseln. Guter Nebeneffekt aber ist die Geräuschreduzierung im Betrieb - Umlufthauben sind ja immer lauter als Ablufthauben und was laut ist schaltet man nicht gerne ein.

Einfach mal den Küchenbauer fragen...
von Stefan
06. Jan 2011, 15:42
Hallo Herr Böhm.

wie Sie weiter oben geschrieben haben hat man wenn man einen Ofen mit Wassertasche einbaut durch das Nachheizregiester eine Zusatzleistung von 1,4 Kw. Ich finde das ist für den ganzen Aufwand mit Pufferspeicher etwas wenig Leistung gegenüber den Investitionskosten oder? Gibt es eine Möglichkeit noch mehr Leistung rauszuholen? Wir sind im Moment nämlich am Überlegen einen Pelletofen nachzurüsten.
Vielen Dank
von Hans Böhm
06. Jan 2011, 14:18
Hallo Herr Fischer,

damit die Wärme vom Kaminofen auch an das Brauchwasser abgegeben werden kann, benötigen Sie einen Kaminofen mit Wassertaschen. Je nach Leistung (KW) eventl. sogar mit zusätzlichem Pufferspeicher.
von Frank
06. Jan 2011, 01:04
Hallo Zusammen,

dieser Thread ist absolut informativ, Danke für die vielen Informationen! Mich beschäftigt derzeit die Küchenabluft. Herr Böhm Sie schreiben es wird eine "Umluftabzugshaube" empfohlen. Nach meinen bisherigen Recherchen raten viele Küchenbauer davon ab. Wenn man sich so umhört, gibt es viele unzufriedene Köche, die den Geruch mit solchen Umluftabzugshauben nicht aus der Küche bringen. Es gibt wohl Lösungen, die allerdings sehr teuer sind. (Wegen KFW und Wäremverlust darf es keine Haube mit direkter Abfluft nach außen geben). Wenn man wie wir eine offene Küche plant, gibt es eine Empfehlung aus Ihrer Küchenabteilung für eine leistungsstarke und zugleich kostengünstige Umluftabzugshaube? Ich würde mich über eine Info mit Hersteller/Typ & Preisangabe freuen, gerne auch nur per Mail.
Danke und Grüße!
Frank Reutter
von Hans Böhm
05. Jan 2011, 09:30
Hallo Daniela,

sobald der Kaminofen bis zur Hausübergabe aufgestellt und das Rauchrohr am Schornstein angeschlossen ist, kann die Fa. SchwörerHaus die Mess- und Fühlerleitung mit dem Rauchrohr verbinden. Dies ist im genannten Preis enthalten.
von Kathleen R.
05. Jan 2011, 09:14
Hallo an alle Kaminbesitzer,

eine interessante Frage für alle ohne Kamin: welche Stromeinsparungen haben Sie durch Nutzung eines Kamins verzeichnen können, wieviel Raummeter Holz werden dabei verbrannt? Nett, wäre noch die Angabe des Ofentyps.

Schöne Grüße Kathleen

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