Nachhaltigkeitsbericht

SchwörerHaus

Schwörer-Werk in Hohenstein-Oberstetten

Ökologische Verantwortung

Die Häufung extremer Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen führt uns die dringende Notwendigkeit vor Augen, den Klimaschutz entschieden voranzutreiben. Auch 2024 ist laut der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) bislang ein extrem schlimmes Extremwetterjahr. Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen klar, dass die Reduktion von Treibhausgasemissionen unerlässlich ist, um diese Entwicklungen abzumildern.

Klimaschutz

Energiemanagement

Umweltschutz

Biodiversität

Klimaschutz

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Klimaschutz

Als Fertigbauunternehmen sind wir im Gebäudesektor aktiv, einem der großen globalen Emissionstreiber. Damit sind Lösungsansätze zur Senkung dieser Emissionen von großer Bedeutung. Deshalb setzen wir uns zum Ziel, Netto-Null-Treibhausgasemissionen einschließlich unserer gesamten Wertschöpfungskette bis 2045 oder früher zu erreichen (Gesamtemissionen beinhalten alle im GHG-Protokoll definierten Kategorien). Dieses Ziel ist im Einklang mit dem Bundes-Klimaschutzgesetz.

Darüber hinaus verpflichten wir uns zu ambitionierten Zwischenzielen bis zum Jahr 2030 im Rahmen unserer Mitgliedschaft im Klimabündnis Baden-Württemberg. Dennoch stellt sich inzwischen heraus, dass wir als Gemeinschaft nicht auf dem Weg sind, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Dies darf uns aber nicht davon abhalten, mit positivem Beispiel voranzugehen.

Um die Ziele erreichen zu können, bedarf es neben unseren Anstrengungen jedoch auch einem grundsätzlichen Transformationswillen, besonders aus politischer und technologischer Sicht.

Vorgehensweise

Im Jahr 2020 wurde unsere erste CO2-Bilanz erstellt –Basisjahr war das Jahr 2019. Berücksichtigt wurden alle Bereiche wo uns Primärdaten vorlagen und wir direkten Einfluss nehmen konnten. Konkret berücksichtigt wurden neben den durch Eigenerzeugung und den Bezugvon Energie anfallenden Emissionen in Produktion und Verwaltung auch der Kraftstoffverbrauch des eigenen Fuhrparks (Scope 1 und 2). Ebenso wurden die Emissionen für die in der Wertschöpfungskette vorgelagerten Tätigkeiten (Geschäftsreisen, Arbeitswege, Abfallaufkommen etc.) ermittelt (Scope 3).

In diesen Bereichen konnte der Fußabdruck seit 2019 kontinuierlich gesenkt werden. Nicht berücksichtigt waren bislang unsere Lieferkette sowie die nachgelagerten Tätigkeiten (Nach Hausübergabe bis Lebenszyklusende). Die Schwierigkeit lag und liegt hier nach wie vor in der Datenerhebung.

Bei der Bilanz für das Jahr 2023 wurde erstmals die gesamte Wertschöpfungskette mitbetrachtet. Sämtliche Kategorien in den einzelnen Scopes sind nun berücksichtigt. Teilweise wird noch mit Schätzungen gearbeitet, wie bei der Entsorgung unserer verkauften Produkte, und teilweise decken wir nur die Hauptverursacher der Kategorien ab, wie bei unseren eingekauften Waren. Hier arbeiten wir jedoch mit Sicherheitsaufschlägen.

Insgesamt geben wir mit der CO2-Bilanz für 2023 ein deutlich transparenteres Bild nach außen ab. Die umfassende CO2-Bilanz für den Firmensitz wurde erneut mit der branchenunabhängigen Nachhaltigkeitsberatung Focus Zukunft gemäß dem Greenhouse Gas Protocol (GHG), erstellt. Zu den Reduktionen im Vergleich zu den letzten Jahren können wir in diesem Jahr noch keine Aussage treffen. Das Basisjahr 2019 wurde noch nicht angepasst, da wir den Scope 3 im kommenden Bilanzierungsjahr 2024 noch detailliertes aufarbeiten möchten. Anschließend werden wir auch das Basisjahr anpassen, um die Vergleichbarkeit herzustellen.

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Treibhausgasemissionen 2023

Die direkten Emissionen (Scope 1) betragen 4.181,67 Tonnen CO2-Äquivalente, was einem Anteil von 3,05 Prozent der Gesamtemissionen entspricht. Diese Emissionen stammen vorwiegend aus dem Einsatz von firmeneigenen Fahrzeugen und Anlagen. Insbesondere der Dieselverbrauch verursacht 3.972 Tonnen CO2-Äquivalente.

Der hohe Verbrauch ist auf unseren großen Fuhrpark mit über 690 Fahrzeugen zurückzuführen, von denen aktuell nur ein kleiner Anteil elektrifiziert ist. Dazu gehören die Stapler im Unternehmen, sowie ein Teil der Firmenwagen der Abteilungsleiter. Auch die im Biomasseheizkraftwerk für die Strom- und Wärmeerzeugung erforderliche Biomasse hat durch den internen Transport und die Aufbereitung einen Fußabdruck. Die direkten Emissionen die bei der Verbrennung am Standort entstehen, belaufen sich auf 207,6 Tonnen CO2-Äquivalente. Durch die jährlichen Revisionsarbeiten an den beiden Brennkesseln wird zusätzlich eine kleine Menge an Heizöl (200 Liter) zur Überbrückung der Wärmeleistung und für das Wiederhochfahren der Turbinen genutzt (0,5 Tonnen CO2-Äquivalente).

Die indirekten Emissionen aus eingekaufter Energie (Scope 2) machen 1.130,9 Tonnen CO2-Äquivalente aus, das entspricht 0,83 Prozent der Gesamtemissionen. Der geringe Fußabdruck ist auf die Eigennutzung einer Kessellinie seit dem 1. Januar 2023 zurückzuführen. Damit wurde der externe Strombezug zu großen Teilen mit eigenem grünem Strom substituiert. Jedoch müssen wir auch hier aufgrund der regelmäßigen Revisionsarbeiten Strom zur Überbrückung extern zukaufen. Der extern bezogene Strom, aber auch Diesel, Biomasse und Heizöl verursachen nicht nur bei ihrem Einsatz am Standort, sondern bereits vorgelagert bei der Förderung und dem Transport Emissionen. Diese Emissionen werden im Scope 3 (Vorgelagerte Energiebezogene Emissionen) bilanziert. Die vorgelagerten energiebezogene Emissionen belaufen sich auf 4.915 Tonnen CO2-Äquivalente, was ca. 3,6 Prozent der Gesamtemissionen entspricht.

Mit 131.694,9 Tonnen CO2-Äquivalente sind die Emissionen aus Scope 3 die größte Kategorie und machen 96,12 Prozent der Gesamtemissionen aus. Dieser Bereich umfasst Aktivitäten wie Lieferkettenprozesse, Logistik und die Nutzung der Produkte durch Kunden. Die Größe dieses Anteils unterstreicht die Herausforderung, Emissionen außerhalb des direkten Einflussbereichs des Unternehmens zu reduzieren, gleichzeitig bietet er aber auch erhebliche Potenziale für Verbesserungen, zum Beispiel durch engere Zusammenarbeit mit Lieferanten und Partnern, die auf nachhaltigere Geschäftsmodelle umstellen. Die größten Potenziale liegen in der Beschaffung der Rohstoffe und Vorprodukte (33.837,2 CO2-Äquivalente), in der Nutzungsphase unserer Produkte (45.909,47 CO2-Äquivalente) und der Entsorgung der Produkte (26.099,78 CO2-Äquivalente). Dazu besteht aber auch noch Potential in Bereichen mit größerem Einfluss. Insbesondere das Abfallaufkommen (1.882,93) und die Anfahrt unserer Mitarbeitenden (1.524,67) sind weiterhin genau zu betrachten und wo möglich zu reduzieren.

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Ziele und Maßnahmen

Kurz- bzw. Mittelfristig werden wir den eigenen Fußabdruck weiter minimieren. So soll der Kraftstoffverbrauch im Unternehmen (Scope 1) weiter gesenkt werden, indem zunächst der interne Fuhrpark mittelfristig auf elektrisch betriebene Fahrzeuge umgestellt wird. Langfristig wollen wir dann unsere gesamte Fahrzeugflotte, wo es technisch und wirtschaftlich machbar ist, auf nachhaltigere Antriebe umstellen.

Im Scope 2 wurde der bisher zugekaufte Strom durch die Eigennutzung einer Kessellinie mit eigenem grünem Strom substituiert. Durch die Installation eines Stromspeichers Ende 2023, soll dieser Anteil langfristig weiter reduziert werden. In der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette (Scope 3) werden wir insbesondere unseren Dialog mit den Lieferanten ausbauen und verstärken. Dazu wurde 2024 neben dem Lieferantentag mit dem Lieferanten- Workshop ein weiteres Format geschaffen, bei dem noch gezielter an der Reduktion von Emissionen in der Lieferkette gearbeitet werden soll. Mit der neuen CO2-Bilanz für das Bilanzjahr 2023 wurden erstmals die großen Hebel in der Lieferkette sichtbar. Hier wird nun gezielt angesetzt.

Konkret verpflichtet sich SchwörerHaus gegenüber dem Basisjahr 2019 zu folgenden ambitionierten Reduktions-Zielen bis zum Jahr 2030:

Scope 1: Reduktion der Emissionen um 40 Prozent

Scope 2: Reduktion der Emissionen um 40 Prozent

Scope 3: Reduktion der Emissionen um 20 Prozent

SchwörerHaus hat sich bewusst für diese ambitionierten Reduktions-Ziele entschieden, um so den eigenen CO2-Fußabdruck bereits kurz- bzw. mittelfristig stark minimieren zu können. Letzten Endes sollte dies das Ziel eines jeden Unternehmens sein.

Kompensation

Die letzten Jahre wurden die nicht vermeidbaren Emissionen mit einem zertifizierten Kompensationsprojekt kompensiert. Von dieser Kompensationsmöglichkeit nehmen wir ab dem Bilanzjahr 2023 Abstand. Die Zahlungen für Kompensationszertifikate wollen wir aktuell für interne Transformationsprojekte nutzen. Davon ist aber nicht unsere grundsätzliche Unterstützung von Klimaschutzprojekten betroffen, wie bspw. die Zusammenarbeit mit dem WWF Deutschland.

Positive CO2-Effekte am Firmensitz

Unseren erzeugten Stromüberschuss aus unserem Kraftwerk und den Photovoltaikanlagen speisen wir als Grünstrom in das öffentliche Stromnetz ein. Dieser positive CO2-Effekt darf nicht bilanziert werden, dennoch möchten wir ihn im Bericht ausweisen.

Um den positiven CO2-Effekt des Stromüberschusses darstellen zu können, wird der Fußabdruck der eingesetzten Biomasse gegengerechnet. Insgesamt wurden im Bilanzjahr 30.211.169 kWh Ökostrom eingespeist. Dafür wurden 40.495 Tonnen Biomasse verbrannt. Mit einem Emissionsfaktor von 2,953 kg CO2e pro Tonne Biomasse, hat die eingesetzte Biomasse einen Fußabdruck von 119,6 Tonnen CO2. Die gleiche Menge an Strom nach dem deutschen Strommix aus 2023 (0,38 kg CO2e pro kWh) hätte hingegen einen Fußabdruck von 11.480,2 Tonnen CO2e. Demnach hat der erzeugte Stromüberschuss einen positiven CO2-Effekt von rund 11.360 Tonnen CO2e pro Jahr, der in der Bilanz so nicht berücksichtigt werden darf.

Zusätzlich bindet auch unser eingesetztes Bauholz pro Kubikmeter ca. 900 kg klimaschädliches CO2. Durch die Montage von ca. 700 Einheiten im Jahr 2023 können so weitere 17.500 Tonnen CO2 langfristig gebunden werden.

Transformationskonzept

Im Rahmen der Bafa-Förderung „Modul 5: Transformationskonzepte“ erstellen wir seit Sommer 2022 ein Transformationskonzept mit der Firma Siemens. Ziel der Förderung von Transformationskonzepten ist es, Unternehmen bei der Planung und Umsetzung der eigenen Transformation hin zur Treibhausgasneutralität zu unterstützen.

Aktuell befinden wir uns noch in der Ausarbeitungsphase, planen aber damit, spätestens Ende 2024 ein finales Transformationskonzept zur Zielerreichung vorlegen zu können.

Klimarisikoanalyse

Eine umfassende Klimarisikoanalyse mit einer Risikound Chancenbetrachtung ist für Anfang 2025 geplant. Aktuell testen wir verfügbare Tools, die bei der Klimarisikoanalyse unterstützen sollen.

Energiemanagement

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Energiemanagment

Wärme und Strom aus Holzresten – damit erzeugt SchwörerHaus seit vielen Jahren regenerativ Energie am Standort Hohenstein-Oberstetten. Das erste Biomasseheizkraftwerk (BMHKW) erzeugte zunächst die Wärme für die Holztrocknung in den Trockenkammern. 1996 wurde das BMHKW dann komplett ersetzt und um die Stromerzeugung erweitert. Das Biomasse-Heizkraftwerk nutzt die Holzreste aus Sägewerk, Holzveredelung und Fertighausproduktion (intern) sowie Altholz, Waldhackgut, LPM und Industrieresthölzer (extern) als Brennmaterial.

Insgesamt wurden im Jahr 2023 70.305 Tonnen Biomasse eingesetzt und damit eine Leistung von insgesamt 9,2 MW elektrische Leistung erreicht. Auch die 39,75 MW thermische Leistung, die für die Holztrocknung notwendig ist und dazu noch den gesamten Wärmebedarf am Standort deckt, stellt einen essentiellen Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsbemühungen, hin zu einem klimaneutralen Firmensitz dar. Stillstände der beiden Turbinen durch Revisionen oder bei Notfällen wurden mit dem Einsatz von 200 Liter Heizöl aufgefangen.

Insgesamt erzeugten wir so im Jahr 2023 mit den beiden Turbinen 51.919.734 kWh Strom. Darüber hinaus sind am Firmensitz zwei größere Photovoltaikanlagen in Betrieb. Die größere PV-Anlage auf einer 8.000 m² großen Dachfläche produzierte 2023 414.375 kWh Strom. Dazu kommen noch 128.928 kWh Strom durch eine weitere PV-Anlage auf der Holzlagerhalle. Insgesamt wurden im Jahr 2023 52.448.701 kWh Strom erzeugt.

Dem Gegenüber steht ein Stromverbrauch am Firmensitz von 22.237.532 kWh. Dieser hat sich im Jahr 2023 leicht um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht. Auch der Wärmeverbrauch ist mit 35.481.745 kWh höher als im Vorjahr. Das lässt sich auf die Produktionszunahme im Sägewerk und der nachfolgenden Holzindustrie zurückführen.

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Stand: 31.12.2023

Energieeffizienz
Im Jahr 2023 lag der Gesamtenergieverbrauch bei 63.237 MWh und damit etwas höher als im Vorjahr.
Allerdings konnte der Anteil der Energie aus erneuerbaren Energiequellen am Gesamtenergieverbrauch weiter auf 91,3 Prozent gesteigert werden. Der jährliche Gesamtenergieverbrauch pro Tonne Produkt liegt 2023 bei 0,94 MWh pro Tonne und damit leicht erhöht im Vergleich zum Vorjahr.

Abwärmenutzung

Bei der Planung einer neuen Produktionshalle wurde im Jahr 2004 erstmals entschieden, die Abwärme des Kraftwerks für die Beheizung der neuen Halle zu nutzen. Voraussetzung dafür war der Einbau eines Wärmetauschers in die Abdampfleitung zwischen Turbine und Kühlturm im Kraftwerk, der 2005 erfolgte. Seitdem wird prinzipiell bei Neubauten darauf geachtet, die Abwärme aus dem Kraftwerk für die Beheizung zu nutzen. Für Bestandsgebäude war die Nutzung der Niedertemperatur- Abwärme bisher nicht ohne weiteres möglich.

Wir setzten uns das Ziel, die Abwärme auch für die Beheizung der Bestandsgebäude nutzen zu können, sowie wenn immer möglich, die Prozesswärme zu substituieren. Der Startschuss für die Umstellung auf Niedertemperatur fiel im Jahr 2012. Damals wurde eine genormte (DN300) Nahwärmeleitung vom Kraftwerk bis zur Heizzentrale des Werks verlegt und als erstes die Büro- und Verwaltungsgebäude auf Niedertemperatur umgestellt.

Die positiven Erfahrungen aus dem ersten Winter ermutigten, auch die Hallenheizung auf Niedertemperatur umzustellen. Bei der Einbindung wurde darauf geachtet, dass an sehr kalten Wintertagen auf die nach wie vor vorhandene Hochtemperaturheizung umgestellt werden kann.

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Es zeigte sich, dass in nur wenigen Hallen wochenweise auf die Hochtemperatur umgestellt werden musste, um eine für die Mitarbeiter angenehme Raumtemperatur, halten zu können. Durch weitere Optimierungen, wie die Nutzung von Kompressorabwärme oder eine optimierte Hallenbelüftung, kann inzwischen ganz auf die Hochtemperatur verzichtet werden. Auch für den problematischen Einbau der Regelventile konnte eine Lösung gefunden werden, so brachte die Firma Viega 2014 ein neues Presssystem auf den Markt. Damit können dickwandige Stahlrohre mit Hilfe von Pressfittingen ohne Schweißen verbunden werden. Mit dem neuen Verfahren konnten an etwa 150 Lufterhitzern die Regelventile brandschutzgerecht und mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand eingebaut werden. Zum Einsatz kommen Regel- und Regulierventile mit differenzdruckunabhängiger Durchflussregulierung, kombiniert mit einer Rücklautemperaturbegrenzung.

 

Sie arbeiten rein mechanisch ohne Elektroanschluss, was die Installation stark vereinfacht. Neben der Beheizung von Gebäuden konnten für die Niedertemperatur-Abwärme weitere Nutzungsmöglichkeiten als Prozesswärme realisiert werden. Im Jahr 2015 wurde ein Trockenregister für verputzte Wände, beheizt mit der Niedertemperatur-Abwärme geplant, gebaut und in Betrieb genommen.

Vier Jahre später wurden unter Teilen der Freifläche, an einer neuen Produktionshalle, Rohrschlangen verlegt, über die im Winter die Fläche mit überschüssiger Abwärme schnee- und eisfrei gehalten wird. Die Planungen sowie der Bau bzw. Umbau der Anlage wurden von der Werkseigenen Abteilung Heizungsbau-Instandhaltung durchgeführt.

Einsparungen

Heute werden über 10.000 MWh der anfallenden Abwärme genutzt, anstatt diese Menge ungenutzt in die Atmosphäre abzugeben. Gleichzeitig werden 10.000 MWh an höherwertiger Hochtemperaturwärme mit 120 °C eingespart und stehen für andere Anwendungen wie die Holztrocknung zur Verfügung.

Durch die Nutzung der Niedertemperatur-Abwärme für die Wärmeversorgung der Gebäude werden dem Biomasseheizkraftwerk jährlich etwa 3.800 Tonnen weniger Holz als Brennstoff zugeführt. Damit einhergehend ergibt sich eine Emissionsminderung von 1,4 Tonnen Kohlenmonoxid, 0,01 t Staub, 6,6 Tonnen Stickstoffoxide und 125 Tonnen Asche pro Jahr. Würden die eingesparten 10.000 MWh Strom mit einer Ölheizung erzeugt werden, würden zudem etwa 3.100 Tonnen CO2e anfallen.

Als Nebeneffekt verbrauchen die Heizungspumpen durch hydraulische Optimierung jährlich 265 MWh Strom weniger als vor der Maßnahme, wodurch 150 Tonnen CO2e vermieden werden. Das Beheizen der Freifläche mit Abwärme führt pro Jahr zu einer monetären Einsparung von ca. 5.000 Euro, die bisher für Räumen und Streuen angefallen sind. Ein verringerter Streusalzeinsatz kommt auch der Umwelt zugute.

Da die Anlage zur Abwärmenutzung noch Kapazität hat, sind wir nach wie vor auf der Suche nach zusätzlichen bzw. neuen Nutzungsmöglichkeiten für die Abwärme. Mit der Abwärme können auch zukünftig noch weitere Gebäude beheizt werden. Außerdem sind weitere Projekte geplant, wie zum Beispiel die Beheizung der Verkehrswege, womit Treibstoff, Arbeitszeit und Streusalz für den Winterdienst eingespart werden können.

Energiespeicher

Stromspeicher

In den kommenden Jahren wird sich der Bedarf an elektrischer Energie weiter erhöhen. Kurz- bzw. Mittelfristig werden wir unseren Fußabdruck am Standort weiter drastisch reduzieren. Die dafür notwendige Umstellung, wie bspw. die Senkung des Kraftstoffverbrauchs durch elektrisch- oder wasserstoffbetriebe Fahrzeuge, erfordern auch Anpassungen unserer Infrastruktur vor Ort.

Denn Erneuerbare Energien sind anders als beispielsweise der gleichbleibende Atomstrom starken Schwankungen unterzogen. Manchmal steht zu viel Energie zur Verfügung (wenn die Sonne scheint und der Wind weht) und manchmal fehlt benötigte Energie. Das ist schwierig für produzierende Gewerbe, die auf eine sichere, stabile Energieversorgung angewiesen sind.

Aus diesem Grund haben wir uns 2023 für die Anschaffung eines modularen Batteriespeichersystem der Firma INTILION entschieden. Das Großspeichermodell der Firma INTILION beinhaltet eine Hochleistungs-Lithium- Ionen-Batterie und erreicht damit eine Leistung und eine Kapazität von 3,7 MWh. Damit bietet der neue Speicher eine sichere Basis für verschiedene Anwendungszwecke wie z.B. Regelleistung, atypische sowie intensive Netznutzung und weitere Anwendungsmöglichkeiten.

So kann der Batteriespeicher entsprechend dem zukünftig notwendigen Nutzungsverhalten von Schwörerer für unterschiedliche Anwendungen genutzt werden:

  • Kappung hoher Lastspitzen beim Strombezug. Diese können mit Hilfe eines Stromspeichers gekappt werden.
  • Optimierung des Stromverbrauchs durch das Einspeichern des selbst erzeugten Stroms bei Stromüberschuss und der Stromabgabe bei Bedarf (börsenpreisabhängig).
  • Unabhängige Stromversorgung und Vermeidung von Stromausfällen durch die Optimierung des intern möglichen Inselbetriebs mit Hilfe eines Stromspeichers.
  • Der Stromspeicher lädt sich in Zeiten geringer Netzlasten auf und der Strom wird in Hochlastzeiten daraus bezogen. Dadurch wird das Netz entlastet und es können dadurch individuelle Netzentgelte entstehen.
  • Es werden immer mehr Elektrofahrzeuge an das Stromnetz angebunden – dafür ist das Netz nicht ausgelegt. Durch Pufferung steht mehr Ladeleistung für E-Mobilität zur Verfügung.

Mit dem großen Energiespeicher schafft Schwörer eine Stabilität und kann Netzschwankungen in Zukunft ausgleichen und kurzfristige Versorgungsengpässe abpuffern. Im ersten Schritt soll der Stromspeicher genutzt werden, um am Regelenergiemarkt und am Day-Ahead- Markt teilzunehmen. Wenn hier entsprechende Erfahrungen vorliegen und das Nutzungsverhalten von Schwörer sich entsprechend der sich fortschreitenden Elektrifizierung ändert, besteht die Möglichkeit den Stromspeicher entsprechend den oben genannten Anwendungsmöglichkeiten weiter auszubauen.

Mobilitätswende

Die Mobilitätswende wollen wir nicht nur in unserem Fuhrpark forcieren, sondern auch bei den Anfahrtswegen unserer Mitarbeitenden. Da wir im ländlichen Raum eine schlechte Anbindung an den ÖPVN haben, sehen wir großes Potenzial bei dem Umstieg auf E-Autos.

Daher haben wir 2022 als Ergänzung zu den zwei Ladeplätzen auf dem Kundenparkplatz in vier Ladeplätze für den Mitarbeiterparkplatz investiert, die auch öffentlich zugänglich sind. Insgesamt nutzen aktuell bereits 36 Mitarbeitende diese Möglichkeit zur Ladung. Die Ladeinfrastruktur soll deshalb kontinuierlich ausgebaut werden.

Für die Hemmschwelle gegenüber E-Autos abzubauen, bieten wir ebenfalls seit 2022 in regelmäßigen Abständen Probefahrten mit E-Autos an. Im Jahr 2023 haben wir unsere Mitarbeitenden gemeinsam mit dem Landratsamt Reutlingen zu den Förderprogrammen und Entwicklungen bei der Elektromobilität im Landkreis Reutlingen informiert. Die Angebote stoßen auf großes Interesse und dennoch sind E-Autos in der Belegschaft noch eine Ausnahme. Um die weiteren Bedürfnisse der Mitarbeitenden kennenzulernen, führen wir deshalb im Sommer 2024 eine große Mobilitätsumfrage durch.

Umweltschutz

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Umweltschutz

Emissionen in die Luft

Die aus unterschiedlichen Produktionsabläufen anfallenden Resthölzer, Späne, Schleifstaub usw. werden verbrannt und in Wärme- und Stromenergie umgewandelt. Dabei entstehen Emissionen in die Luft. Zum Umweltmanagement an unseren Standorten gehören die Überwachung (Monitoring) und Reduktion dieser Emissionen in die Luft.

Als Emission wird der Schadstoffaustrag an der Freisetzungsquelle, beispielsweise einem Schornstein, bezeichnet. Die Emissionsquelle, meist eine industrielle Anlage, wird als Emittent bezeichnet. Emissionen werden entweder als Menge pro Zeiteinheit oder als Menge pro Volumeneinheit beschrieben, z. B. Tonne pro Jahr (t/a) oder mg pro Normkubikmeter (mg/Nm³).

Die Emissionsprüfung wird in regelmäßigen Abständen von dem zertifizierten Messinstitut ANECO Institut für Umweltschutz GmbH & Co. durchgeführt. Die wiederkehrenden Messungen zeigen, dass wir die in der Anlagengenehmigung geforderten Werte, wie beispielsweise zur Staubemission, dank der von uns eingesetzten Filtertechnologie weit unterschreiten. Die Gesamtemissionen an Schwefeldioxid (8 Tonnen) und Stickstoffoxid (128 Tonnen) in die Luft konnten im Jahr 2023 weiter verringert werden. Die Gesamtemissionen an Feinstaub bleiben mit 2,4 Tonnen auf einem geringen Niveau und liegen rund 90 Prozent unter dem vorgeschriebenen Grenzwert.

Verdunstungskühlanlagen werden eingesetzt, um Wärmelasten, z. B. aus technischen Prozessen, sehr wirtschaftlich abzuführen. Verdunstungskühlanlagen können aber auch unter ungünstigen Bedingungen legionellenhaltige Wassertröpfchen (Aerosole) emittieren. Legionellen stellen ein gesundheitliches Risiko dar, da sie beim Einatmen der Aerosole durch den Menschen zu schweren Lungenentzündungen führen können. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt. Regelmäßige externe und interne mikrobiologische Untersuchungen entsprechend den Vorgaben der 42. BImSchV werden bereits seit über 20 Jahren durchgeführt.

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dreijährliche Messung laut Genehmigung

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jährliche Messung laut Genehmigung

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Bei dem Verbrennungsprozess der Biomasse im BMHKW entstehen Emissionen in die Luft. Zum Umweltmanagement gehört die Überwachung (Monitoring) und Reduktion dieser Emissionen in die Luft.

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kontinuierliche Messung laut Genehmigung

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Mobile Verbrennung

Der Schwörer-Fuhrpark umfasste 2023 über 690 Fahrzeuge. Neben Baumaschinen, Staplern, Radladern und Hofzugmaschinen, sind vor allem LKWs, PKWs und Sprinter außer Haus unterwegs. Unsere Monteure und Bauleiter sind in ganz Deutschland und den angrenzenden Nachbarländern unterwegs. Entsprechend groß sind auch die Strecken die zurückgelegt werden müssen.

Dadurch sind wir in diesem Bereich auch noch auf Verbrenner angewiesen. Im Jahr 2023 lag der Dieselverbrauch intern und extern bei 1.581.175 Litern. Davon entfallen 440.865 Liter auf den Schwerlastverkehr, dessen Verbrauch die letzten Jahre aber stark zurückging. So waren wir 2021 noch bei einem Verbrauch von 529.484 Litern. Trotzdem liegt unser ganzer Fokus mit der Transformation unseres Fuhrparks auf dem größten internen Hebel. Hier wird sich die kommenden Jahre herausstellen, wo technologisch die Reise hingeht.

Kältemittel

Kältemittel werden hauptsächlich zur Kühlung von elektrischen Bauteilen im Kraftwerk und der Produktion eingesetzt. Wir sind bestrebt die Umweltbelastung durch den Kältemitteleinsatz auf ein Minimum zu reduzieren.

Die Kreisläufe werden regelmäßig auf Leckagen geprüft um diese frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Im Jahr 2023 musste 1 Kilogramm des Kältemittels R134a aufgefüllt werden. Das verwendete Kältemittel entspricht einem Treibhausgaspotenzial von 1,4 Tonnen CO2-Emissionen. Neuanlagen werden mit niedrigem Treibhausgaspotenzial ggf. gegen Aufpreis bevorzugt. So geschehen bei der Anschaffung des Batteriespeichers, hier wurde gegen Aufpreis ein Kältemittel mit 70% geringerer Klimawirksamkeit bezogen.

Wasserressourcen

Der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser ist fester Bestandteil unseres Engagements für Nachhaltigkeit, auch wenn es eine große Herausforderung darstellt. Der Wasserverbrauch lag im zurückliegenden Jahr bei 20.670 m³ und damit 1.049 m³ unter dem Wasserverbrauch von 2022. Davon wurden 12.658 m³ über das Abwasser abgeleitet. Der Wasserverbrauch pro Tonne Produkt konnte leicht von 0,32 m³ pro Tonne auf 0,31 m³ pro Tonne gesenkt werden. Die Schwankungen beim Wassereinsatz lassen sich auf Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen in unserem Kraftwerk zurückführen, die einen Stillstand der Brennkessel und damit auch einen geringeren Wassereinsatz erfordern.

Mit 70 Prozent verbrauchen wir den größten Teil unseres Frischwassers für die Kühlung und Staubbindung in unserem Biomasse-Heizkraftwerk. Ein ebenfalls großer Anteil wird für die Luftbefeuchtung in den Trockenkammern (ca. 18%) und der BSH-Halle (ca. 7%) benötigt. Bei diesen Anwendungsfällen ist eine Mehrfachverwendung nicht bzw. kaum möglich, da dass eingesetzte Wasser verdunstet.

Wasserverbrauch

Regenwasser sammeln wir in unseren zwei Löschteichen mit 2.000 m³ und 4.200 m³ Nutzinhalt. Dieses Wasser steht im Notfall für die Sprinkleranlagen und die Feuerwehr zur Verfügung.

Der Klimawandel wird das Problem der Wasserknappheit in verschiedenen Regionen der Erde in Zukunft weiter verschärfen. Um zukünftige und aktuelle Risiken für unsere Standorte abzuwenden, haben wir uns zum Ziel gesetzt, den Frischwasserverbrauch auf den Prüfstand zu stellen. Dafür wird aktuell die Möglichkeit der Aufbereitung und Wiederverwendung von Frischwasser in unserem Kraftwerk geprüft.

Abfall und Recycling

Durch ein systematisches Abfallmanagement wollen wir Materialverbräuche und Entsorgungsmengen auf einem möglichst geringen Niveau halten. Dazu tragen Abfalltrennung, sichere Entsorgungswege und ökonomisch sinnvolle Recyclingverfahren bei. Wir verpflichten uns dazu, Abfälle zu vermeiden, zu reduzieren oder zu recyceln. Wenn Abfälle nicht weiter reduziert werden können, sollen sie einer sicheren und umweltgerechten Verwertung zugeführt werden.

Neben Produktionsschwankungen haben auch Bau- und Sanierungsarbeiten an Gebäuden und auf Betriebsgeländen Einfluss auf die Abfallmenge und die möglichen Verwertungswege. Die Gesamtmenge des erzeugten Abfalls ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr von 6.087 Tonnen auf 6.219 Tonnen angestiegen. Der Anstieg bei der Abfallmenge ist auf die vielen Bautätigkeiten am Standort, u. a. mit der Hallenerweiterung, zurückzuführen.

Insbesondere der Nichtgefährliche Abfall stieg um 983 Tonnen an. Der gefährliche Abfall dagegen konnte mit 3.308 Tonnen wieder auf das Niveau von vor zwei Jahren gesenkt werden. Diese Schwankung ist neben Produktionsschwankungen insbesondere auf die Zusammensetzung der inhomogenen Biomasse zurückzuführen. Zusätzlich zu unserem internen Abfall, fällt Baustellenmischabfall auf den Baustellen an. Im Jahr 2023 waren dies insgesamt 915 Tonnen. Wo möglich, werden Bau und Ausbaumaterialien wieder zurück ins Werk geschickt, aufbereitet und wiederverwendet.

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Umgang mit Gefahrstoffen

Da das Werksgelände der SchwörerHaus KG im Wasserschutzgebiet Zone III liegt, ist bei der Lagerung und Verwendung von Gefahrstoffen ein erhöhter Aufwand nötig. Dazu gehören Auffangwannen unter den Gebinden bei der Lagerung ebenso wie separate Gefahrstofflager, die zusätzlich zum Grundwasserschutz den Brand-/Explosionsschutz bei feuergefährlichen Gefahrstoffen (z. B. bei Verdünnungen, Lacken) gewährleisten.

Bei der Werkstankstelle ist zum Schutz der Umwelt die Betankfläche besonders beschichtet und die Abwässer werden über einen Ölabscheider geführt. Für kontaminierte Althölzer ist auf dem Werksgelände eine separate, überdachte Altholzhalle vorhanden mit Rückhaltung des Löschwassers.

Lärmemissionen

In einem entsprechenden Lärmkataster werden infolge einer konsequenten schalltechnischen Auslegung aller Vorhaben und ständiger schalltechnischer Verbesserungsmaßnahmen die geltenden Immissionsrichtwerte zur Tag- und Nachtzeit nach TA-Lärm an allen Immissionsorten eingehalten.

Direkte und indirekte Umweltaspekte

Direkte Umweltaspekte betreffen alle Tätigkeiten, Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens, deren Auswirkungen auf die Umwelt selbst kontrolliert werden können. Davon zu unterscheiden sind indirekte Umweltaspekte, die ebenfalls zu wesentlichen Umweltauswirkungen führen können, welche das Unternehmen jedoch unter Umständen nicht in vollem Umfang kontrollieren kann. Die Bewertung erfolgt für die fünf wesentlichen Emissionsaspekte bei der Produktion sowie die Emissionen beim Transport.

Notfallplanung

Zur Erhöhung der Betriebssicherheit ist nahezu die gesamte Produktionsfläche mit Sprinkleranlagen ausgerüstet. Die Versorgung der Sprinkler erfolgt aus den Löschteichen. Für den Notfall ist ein Alarmplan angelegt, mit Hinweisen z. B. für die Feuerwehr (Feuerwehrplan, Sprinklerplan, Hydrantenplan, Absaugpläne, Kanalpläne).

Ergänzt wird diese Struktur durch einen Brandschutzbeauftragten, die Ausbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Brandschutzhelfern, werkseigene Feuerwehrleute in der Brandschutzgruppe und regelmäßige Feuerwehrübungen. In Kooperation zwischen der Brandschutzgruppe, den Betriebssanitätern und Ersthelfern der SchwörerHaus KG mit der Freiwilligen Feuerwehr Hohenstein, den Feuerwehren der umliegenden Gemeinden sowie der Höhenrettungsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Pfullingen und dem Gefahrstoffzug finden regelmäßig praktische Übungen sowie Unterweisungen auf dem Firmengelände statt.

Vorkehrungen für Störfälle

Technische Brandschutzanlagen wie beispielsweise die Sprinkleranlagen, die CO2-Löschanlagen, die Feuerlöschteiche (gespeist durch Sammlung des Regenwassers von den Dachflächen) und organisatorische Maßnahmen wie Notfall- und Alarmpläne oder die Pläne der Flucht und Rettungswege sorgen für den Schutz der Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter, der Produktionsanlagen und der Betriebsgebäude. Der Objektschutz wird rund um die Uhr vom eigenen Sicherheitsdienst wahrgenommen.

Umweltgutachten

Seit 1997 besitzt das Unternehmen SchwörerHaus ein validiertes Umweltmanagement gemäß dem europäischen EMAS; seit 2001 ist das Umweltmanagement darüber hinaus nach der weltweit gültigen DIN EN ISO 14001 zertifiziert. Damit war man nicht nur in der Region, sondern auch in der Fertigbaubranche Vorreiter. Der Begriff “Validierung“ bezeichnet die Bestätigung, dass die Anforderungen des EMAS erfüllt worden sind. Im Rahmen der DIN EN ISO 14001 wird für dieselbe Tätigkeit der Begriff „Zertifizierung“ verwendet. Ist die Firma SchwörerHaus bei EMAS erfolgreich, erfolgt die Eintragung in ein öffentliches Verzeichnis der zuständigen IHK und die Überreichung einer Urkunde. Sind die Anforderungen der DIN EN ISO 14001 erfüllt, wird dies mit einem Zertifikat bestätigt.

Unsere Validierung übernimmt die Intechnica Cert GmbH. Das letzte große Audit fand im September 2024 statt. Das ausgestellte Anschlusszertifikat ist gültig bis zum 31. August 2027.

Biodiversität

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Biodiversität

Biodiversität ist für uns ein interdisziplinäres Thema, das sowohl für unsere Standorte als auch für unsere Wertschöpfungskette relevant ist. Im Mittelpunkt unserer Aktivitäten steht daher der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen, den Ökosystemen und der Artenvielfalt.

Eigener Standort

Unser Firmensitz liegt auf der Schwäbischen Alb und am Rande des Biosphärengebiets. Wir schätzen die Landschaft und das Klima sehr. Daher setzen wir an unserem Standort Maßnahmen um, die zum Erhalt der Biodiversität beitragen. So haben wir neben einem Bienenlehrpfad auch eigene Schwörer-Bienen, die von den Auszubildenden betreut werden. Die bei einem Wettbewerb von unseren Kooperationsschulen gestalteten Insektenhotels, sind auf unserem Werksgelände verteilt. Auch unsere Löschteiche mit den Grünflächen locken jedes Jahr Rostgänse an und tragen so zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Zusätzlich haben wir um unseren Standort unversiegelte Flächen, die im Frühjahr und Sommer als Blühwiesen ihren Beitrag leisten. Die Biodiversitätsfördernde Fläche ist mit 157.473 m² im Jahr 2023 weiterhin auf einem hohen Niveau. Auch wenn der Flächenverbrauch durch die Erweiterung unserer FlyingSpace- Halle von 211.802 m² auf 215.927 m² und damit auf 44,7 Prozent ansteigt.

Produktportfolio

Wir verstehen die Verantwortung, die mit unserer Tätigkeit im Bausektor einhergeht und verfolgen das Ziel, die ökologischen und sozialen Auswirkungen unserer Bauprojekte zu minimieren. Wir wollen nicht nur Häuser bauen, sondern Lebensräume gestalten, die im Einklang mit der Natur und den Bedürfnissen der Bewohner stehen.

Daher verzichten wir bereits seit vielen Jahren auf die Verwendung von chemischem Holzschutz und setzen auf die technische Trocknung. Allgemein kommen in einem SchwörerHaus nur Bau- und Ausbaumaterialien zum Einsatz, die für die Natur und die Gesundheit der Bewohner unbedenklich sind. Dafür wurde ein strenger Qualitätssicherungsprozess im Unternehmen implementiert.

Mit unseren FlyingSpace-Wohnmodulen haben wir ein Produkt geschaffen, dass keine zusätzliche Flächenversiegelung erfordert. In der Möglichkeit der Aufstockung sehen wir besonderes Potenzial, den Wohnraumangel ohne zusätzliche Flächenversiegelung bewältigen zu können. In Kooperation mit IKEA haben wir ein „Urban Gardening“ Konzept für unsere FlyingSpaces entwickelt, was zum Ziel hat, die Biodiversität im städtischen Kontext zu fördern.

 

Klimabedingte Auswirkungen und Abhängigkeiten

auswirkungen

Stand: 31.12.2023

Kraftwerk-Radlader-mit-Holz

Bei dem Verbrennungsprozess der Biomasse im BMHKW entstehen Emissionen in die Luft. Zum Umweltmanagement gehört die Überwachung (Monitoring) und Reduktion dieser Emissionen in die Luft.

Die Natur führt uns immer wieder vor Augen, was für eine Gewalt sie entwickeln kann. Die letzte Flut im Sommer 2024 in Tschechien, Österreich, Polen und Teilen Deutschlands hat bspw. wieder riesige Schäden hinterlassen.

Aus diesem Grund ist es wichtig, die Auswirkungen aber auch die Abhängigkeiten des Unternehmen in Bezug auf das Klima und die Biodiversität zu kennen. Die Auswirkungen und Abhängigkeiten müssen in der Nachhaltigkeitsstrategie zwingend berücksichtigt werden. Dafür sind wir seit März 2024 Teil des Projektes „CSRD Reporting und Biodiversität“ der Umweltstiftung Michael Otto. In diesem Projekt wird getestet, ob bereits verfügbare Tools es ermöglichen, die Relevanz von Biodiversität und Ökosystemen für das eigene Unternehmen und relevante Lieferketten besser erfassen und berichten zu können.

Dazu wurde zunächst ein Pre-Screening und im weiteren Schritt eine standortbezogene Analyse der Auswirkungen und Abhängigkeiten der eigenen Unternehmensaktivitäten durchgeführt. Zu unserem Umgang mit den identifizierten Auswirkungen und Abhängigkeiten berichten wir in diesem Nachhaltigkeitsbericht in den Themenspezifischen Kapiteln. Zusätzlich wollen wir uns in den kommenden Jahren weitere validierbare Ziele im Bereich Biodiversität setzen.

Holz der kurzen Wege

Der Lebensraum Wald ist für die Biodiversität von zentraler Bedeutung, und Wälder tragen wesentlich dazu bei, das Klima zu schützen. Für uns ist ein intakter Wald zudem Voraussetzung für unser Geschäftsmodell. Daher liegt auf diesem Thema ein besonderer Fokus. Die Nutzung regionaler Holzbestände hat bei SchwörerHaus eine lange Tradition. Die Motivation liegt darin, die Wertschöpfung vor Ort zu stärken und den ökologischen Fußabdruck bei der Nutzung und Verarbeitung des an sich schon nachhaltigen Baustoffs so gering wie möglich zu halten. So stammt das Holz für die Schwörer-Häuser, sowie für die durch die Schwörer-Holzindustrie hergestellten konstruktiven Massivholzprodukte, aus Wäldern im Umkreis von circa 60 Kilometern um das Werk in Hohenstein-Oberstetten. Die Lieferanten kommen aus den umliegenden Landkreisen Sigmaringen, Biberach, Reutlingen, Tübingen und Zollernalbkreis. Unter ihnen sind sowohl der Bundes- wie der Landesforst als auch Großprivatwaldbesitzer und Kleinprivatwaldbesitzer, die dadurch eine besondere Unterstützung erfahren.

Im Vordergrund stehen auch für Schwörer die Förderung und die Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region im Sinne einer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung. Hauptholzart ist Fichte, die im Schwörer- Werk in Oberstetten weiterverarbeitet wird. Alle genutzten Bestände sind überwiegend durch den PEFC e.V. zertifiziert, was deren nachhaltige Bewirtschaftung unterstreicht und belegt. Für ein Schwörer-Haus werden ca. 72 Festmeter Rundholz benötigt. Diese Menge wächst in den nachhaltig bewirtschafteten Wäldern unserer Gemeinde in 3 Tagen und im Landkreis Reutlingen sogar in ca. 5 Stunden nach. Für das Nachhaltige Engagement ist es wichtig, verlässliche Waldbesitzer als Lieferanten zu haben, die ebenfalls einen großen Wert auf eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes legen.

Eine Fichte entzieht im Laufe Ihrer Wachstumsjahre der Atmosphäre bis zu einer Tonne CO2, bindet den Kohlenstoff und gibt den Sauerstoff wieder an die Umgebung ab. Jede wachsende Fichte und auch jeder andere Baum reduzierten somit die CO2-Konzentration und damit den Treibhauseffekt. Es wäre nicht Sinn der Sache, wenn diese positive Bilanz durch den langen Transport von Rundholz wieder negativ belastet wird. Das verfolgte Ziel ist deshalb, die CO2-Belastung durch den Transport so gering wie möglich zu halten. Zudem enthält frisches Rundholz bis zu 50 % Wasser – es ist nicht sinnvoll, dieses Gewicht mehr als nötig zu transportieren. Anstatt die bis zu 1.000 Festmeter Holz pro Tag, die wir pro Tag verarbeiten, über tausende von Kilometern aus Skandinavien oder Osteuropa zu beziehen, sorgen der regionale Bezug und die mit den Waldbesitzern koordinierten Fahrten für sehr kurze Transportwege und damit für geringe Umweltbelastungen. Die LKW-Fahrten im Nahbereich sollen zudem den Straßenverkehr und damit auch Ortsdurchfahrten und Anwohner so wenig wie möglich belasten.

Jährlich verarbeiten wir über 200.000 Festmeter Fichte-Rundholz in unserem Sägewerk. Dabei gehen wir sehr verantwortungsbewusst mit der Rohware um und nutzen sämtliche Bestandteile des Baumstammes. Aus den 72 Festmetern Rundholz, die für ein Fertighaus benötigt werden, werden im Sägewerk 34 Kubikmeter Hauptware und 14 Kubikmeter Seitenware gewonnen. Die Hauptware wird technisch getrocknet und anschließend zu 25 Kubikmeter Bauholz veredelt. Die veredelten und qualitätsgeprüften Holzprodukte kommen unter anderem in den Schwörer-Häusern zum Einsatz. Die Seitenware wird zur Produktion von Mittellagen für die 3-Schichtplatten, als Unterkonstruktionsholz und als Brettschichtholz verwendet. Außerdem dient die Seitenware als Rohstoff für die Verpackungsindustrie.

Bei der Verarbeitung der 72 Festmeter fallen neben den Haupt- und Seitenware, auch sogenannte Nebenprodukte an:

12 Kubikmeter Hackschnitzel (komprimiert)
Hackschnitzel für die Papier- und Zellstoffindustrie und die thermische Verwertung.

12 Kubikmeter Sägemehl (komprimiert)

Sägemehl wird an die Holzwerkstoff- und Pelletsindustrie geliefert.

Rinde und Holzproduktionsreste

Reste, die nicht mehr industriell verarbeitet werden können, werden im Kraftwerk thermisch verwertet.

Der Wald der Zukunft

WWF-Kooperation

Spendenpartnerschaft mit dem WWF

Immer mehr Landstriche versteppen durch menschliche Eingriffe und klimatische Veränderungen – auch in unseren europäischen Nachbarländern. So drohen allein in Spanien drei Viertel der Landesfläche auszutrocknen. Die Degradierung von Boden und Vegetation mindert die Widerstandsfähigkeit der betroffenen Ökosysteme.

Auch dieses Jahr wüteten im Mittelmeerraum wieder zahlreiche Feuer, was klar macht, dass eine Verlagerung von der Brandbekämpfung hin zur Brandvermeidung zwingend stattfinden muss. Mit einer jährlichen Spende für zunächst fünf Jahre unterstützt die Hans Schwörer Stiftung den WWF seit dem Jahr 2021 dabei, diese Abwärtsspirale zu durchbrechen und verloren gegangene mediterrane Waldlandschaften in der WWF-Projektregion Cortes de Pallas & Andilla wieder aufzuforsten. Im Jahr 2012 ereignete sich in dieser Region Ostspaniens ein verheerendes Feuer. Um die 50.000 Hektar wurden verbrannt, darunter auch sensible Gebiete für gefährdete Arten wie den Steinadler oder den Wanderfalken. Tausende Menschen mussten evakuiert werden.

Insgesamt soll nun in dem Zeitraum von 5 Jahren eine Verbesserung der Waldbewirtschaftung auf einer Fläche von ca. 125 ha erzielt werden. Nach einer intensiven Begutachtung der Schäden, viel Austausch mit Politiker/ innen, der Bevölkerung vor Ort, Waldbehörden und Universitäten sowie Projektplanungen zur Wiederherstellung der Waldlandschaften, begann im Herbst 2021 die Aufforstung unter anderem mit portugiesischen Eichen, Schlehen, Wilden Oliven und Wallnussbäumen aus regionalen Baumschulen. Teil des Projekts sind auch forstwirtschaftliche Arbeiten, mit denen durch die Verringerung brennbarer Biomasse die Anfälligkeit der seit den Waldbränden von 2012 nachgewachsenen Büsche gegen neue Brände vermindert wird. Ziel ist auch, die Pflanzenvielfalt in der derzeit durch eintönigen Nadelbaumbewuchs gekennzeichneten Vegetation zu verbessern und sie damit widerstandsfähiger zu machen. Lebensräume u.a. für Vögel sollen wiederhergestellt und der regionale Wasserhaushalt stabilisiert werden. Auch die lokale Bevölkerung vor Ort wird mit eingespannt, da sie langfristig mithelfen soll, die Resilienz der Landschaft zu bewahren. Aktuell wurden bereits über 75 ha strategisch wiederhergestellt, über 3500 Setzlinge und 16 verschiedene Arten gepflanzt. Die nächsten 25 ha sind für dieses Jahr geplant.

Gemeinsame Pflanzungen vor Ort

Im Januar 2024 besuchten Vertreter/innen der Hans Schwörer Stiftung und WWF-Expert/innen bereits zum zweiten Mal gemeinsam das Projektgebiet. Erneut waren auch zwei Auszubildende der SchwörerHaus KG mit dabei. Es wurde sich über den aktuellen Stand des Projekts informiert, Bäume und Sträucher der natürlichen Mittelmeerwälder gepflanzt und mit einigen Großgrundbesitzern vor Ort ausgetauscht. Philipp Reck, Auszubildender zum Industriekaufmann bei SchwörerHaus, sagt: „Der Anblick der abgebrannten Wälder in Spanien war für uns Azubis erschreckend. Wir haben höchsten Respekt vor dem anhaltenden Engagement der WWFMitarbeiter in Spanien, die Schritt für Schritt an der Wiederaufforstung arbeiten. Bei unserem Besuch der Pflanzarbeiten haben wir gelernt, dass neben Überzeugung und den finanziellen Mitteln der Hans-Schwörer-Stiftung auch vor allem Durchhaltevermögen entscheidend ist, um nachhaltig etwas zu bewirken.“

Ökologie-Zahlen

Stand: 31.12.2023

Nachhaltigkeitsziele – ökologische Verantwortung

oekologische-Ziele

Stand: 31.12.2023

Ansprechpartner für Feedback

Felix Schwörer

 Nachhaltigkeitsmanagement
+ 49 7387 16-125
felix.schwoerer@schwoerer.de

Holz rettet Klima
SchwörerHaus ist als Top-Fertighaushersteller ausgezeichnet
SchwörerHaus im Club der Besten 2025
SchwörerHaus ist farister Fertighausanbieter 2024
Klimaschutzunternehmen
Umweltpreis Baden-Württemberg 2020
SchwörerHaus erhält den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2025
Logo Sentinel Holding Institut

Führender Fertighaushersteller

Hervorragende Qualität, ein ansprechendes Design, ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und ein zuverlässiger Kundenservice sind unser Anspruch – all das natürlich mit Rücksicht auf die Natur und die Gesundheit unserer Kunden.

Unsere Fertighäuser im Überblick

Einfamilienhäuser

Eineinhalb- oder zweigeschossig, mit Sattel-, Walm- oder Flachdach, als Stadtvilla, Landhaus oder Kubus – wir realisieren Ihr individuelles Einfamilienhaus für Sie.

Bungalows

Ein luftig-leichtes Wohngefühl, direkter Zugang zum Garten von allen Räumen – das Wohnen auf einer Ebene hat seinen Reiz. Bungalows sind eingeschossige Häuser mit vielen Möglichkeiten.

FlyingSpaces: Tiny Houses

FlyingSpaces bzw. Tiny Houses sind hochwertige Module, die als vollwertiges Minihaus, Einzelraum-Anbau oder auch im Verbund funktionieren.

Doppelhäuser

Doppelhäuser sind eine gute Alternative, wenn es um verdichtetes Bauen geht. Gerade für innerstädtische Grundstücke ist der Bau von Doppelhäusern und sogenannten Kettenhäusern interessant.

Häuser mit Einliegerwohnung

Sie möchten eine zweite, abgeschlossene Wohneinheit innerhalb Ihres Einfamilienhauses, um diese vermieten zu können oder die Großeltern bzw. erwachsenen Kinder im Haus zu haben?

Mehrfamilienhäuser

Sie sind auf der Suche nach einem sicheren, langfristigen Investment mit geringem Risiko? Aus wirtschaftlicher und strategischer Sicht ist die Investition in ein Mehrfamilienhaus lohnend.